Sinti und Roma

Über die aktuelle Situation von Sinti und Roma


Foto Kirche von Olaf Wunder

Foto: Olaf Wunder

Anzeige gegen Pastor

Die evangelische Nordkirche stellt Strafanzeige gegen einen ihrer eigenen Pastoren, der sich wiederholt rassistisch geäußert haben soll. Von einer "Steinzeitkultur" und der "Inszenierung eines mittelalterlichen Dorfes" soll der Hamburger Pastor im Bezug auf die Kultur der Sinti gesprochen haben. Auch das rassistische Z-Wort soll in einer Gemeinderatssitzung gefallen sein. Der Sinti-Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen hat kirchliche Räume gemietet. Der Pastor soll die Sinti mehrfach ermahnt haben, die Kirche so zu hinterlassen, wie sie diese vorgefunden haben. Christian Rosenberg, Vorsitzender des Sinti-Vereins wies den Vorwurf als unbegründet zurück. Mit der Zeit sei der Streit eskaliert und der Pastor soll die Sinti abfällig beschimpft und später abgelehnt haben, sich zu entschuldigen. Über den Vorfall berichtet hatten die Hamburger Morgenpost, die TAZ und die Welt

Pressemitteilung Dr. Daimagülers


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Antiziganismus

2022 hat das Bundesinnenministerium 145 antiziganistische Verbrechen verzeichnet, davon zwölf Gewalttaten. Das ist der höchste Wert seit sechs Jahren. Lesen Sie hierzu in der Zeit vom 25.02.2023: "Deutlich mehr Straftaten gegen Sinti und Roma"


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Antiziganistische Äußerung

Der Thüringer Politiker und Mitglied des CDU-Bundesvorstands Mike Mohring hat mit einer sehr umstrittenen Faschingsaktion für heftige Diskussionen und große Ablehnung unter Sinti und Roma gesorgt. In einem Facebook-Post vom 18.02.2022 zeigte er sich im Indianer-Kostüm neben Parteikollegen auf einem Faschingsumzug im thüringischen Apolda. Daneben teilte Mohring ein Motto auf dem Faschingswagen der Jungen Union: "'Zigeunerschnitzel' soll man nicht sagen - mit 'Gender-Sternchen' sich dafür rumplagen. Wir pfeifen auf die Sprachpolizei - und fahrn als 'Indianer' an Euch vorbei." Der Sinti-Verein verurteilt die Aussage Mohrings und generell die Verwendung des Z-Wortes in allen Umschreibungen als rassistisch, diskriminierend und herabwürdigend.


Chalina Rosenberg

Qualifizierung zum KiTa-Bildungsbegleiter

Chalina Rosenberg vom Sinti-Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen stellt in einem Video das in Kooperation mit der Euro-Akademie und der Sozialbehörde Hamburg erfolgreich durchgeführte Projekt "Qualifizierung zum/zur KiTa-Bildungsbegleiter/-in" vor. Sollte in weiteren Vereinen/Verbänden, in weiteren Städten Interesse an dieser Weiterbildung bestehen, so melden Sie sich bitte telefonisch bei Chalina Rosenberg 040 - 466 44 700 oder per mail unter ch.rosenberg@sinti-verein.de.

Infoblatt KiTa-Bildungsbegleiter - PDF


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Erklärung der EKD

Anlässlich des 40. Jahrestages der Gründung des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma hat der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eine Erklärung zur Bekämpfung von Antiziganismus und zur Zusammenarbeit mit Sinti und Roma veröffentlicht. "Gemeinsam mit Angehörigen der Minderheit von Sinti und Roma wollen wir der Diskriminierung im Alltag von Kirche und Gesellschaft und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit insgesamt entgegenwirken", so die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus. In diesem Zusammenhang nimmt der Rat der EKD auch die Arbeitsdefinition von Antiziganismus der Internationalen Allianz zum Holocaust-Gedenken (IHRA) an. Lesen Sie den ganzen Artikel hier .


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Angebote des Sinti-Vereins

Chalina Rosenberg und Giovanni Weiß vom Sinti-Verein stellen in einem Video vom 09.02.2023 die einzelnen Bildungsangebote des Vereins vor.


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WDR-News: Aufregung in Düsseldorf

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung hat einen Prospekt an den "Kindergarten im sozialen Brennpunkt Zigeunerplatz" adressiert. Die Empfänger der Zeitschrift im Sinti-Zentrum sind empört und fragen sich, wie so ein Fehler überhaupt passieren kann. Die Versicherung versucht sich an einer Erklärung und entschuldigt sich. Lesen Sie den Beitrag hier.


Mitarbeiter norddeutscher Sinti-und-Roma-Organisationen, SPD-Bundestagsabgeordneter Metin Hakverdi und Dr. Mehmet Dalmagüler

Ignaz Kwiatkowski, Givenchy Wilms und Dr. Mehmet Dalmagüler im Sinti-Verein

Treffen mit Dr. Mehmet Dalmagüler

am 18.11.2022 besuchte der Antiziganismusbeauftragte der Bundesregierung, Dr. Mehmet Daimagüler, den Sinti-Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen. Gemeinsam mit Mitarbeitern norddeutscher Sinti-und-Roma-Organisationen und dem SPD-Bundestagsabgeordneten Metin Hakverdi wurden verschiedene Themen und Vorhaben besprochen. Ein weiteres Treffen ist für das nächste Frühjahr geplant. Die Sinti und Roma wurden vertreten durch die BVSR-Mitglieder "Forum gegen Antiziganismus", "Sinti Union Schleswig-Holstein", "Niedersächsische Beratungsstelle für Sinti und Roma", "Niedersächsischer Landesverband deutscher Sinti", "Landesverband deutscher Sinti und Roma Schleswig-Holstein", "Sinti, Reisende und Roma Celle Allertal" und dem Gastgeberverein der Sinti in Hamburg. Wir bedanken uns bei Herrn Daimagüler und Herrn Hakverdi für den wertvollen Austausch!

Dr. Dalmagüler lernte bei seinem Besuch im Sinti-Verein auch Givenchy Wilms, Leiterin des neuesten Jugendprojektes des Sinti-Vereins zum Thema Antiziganismus, und Ignaz Kwiatkowski, Projekt-Mitarbeiter, kennen. Givenchy Wilms hat sich sehr gefreut, von Herrn Dalmagüler zu einem Praktikum im Bundesministerium im nächsten Jahr eingeladen zu werden. Wir danken Herrn Dalmagüler für diese Chance. Großer Dank auch an Radio Hamburg für die finanzielle Förderung dieses Projektes.

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Romnokher-News

In Neumünster wurde am 18.11.2022 der Geschäftsführer eines Fitness-Studios zu einer Geldstrafe verurteilt. Das Amtsgericht Neumünster sah es als erwiesen an, dass er eine Frau als Kundin aufgrund ihres Nachnamens, der sie als Angehörige der Sinti und Roma-Minderheit auswies, abgelehnt hatte. Der Geschäftsführer verstieß damit gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz.
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Dr. Mehmet Daimagüler

Antiziganismus-Beauftragter

Das Bundeskabinett beschloss in seiner Sitzung vom 09.03.2022, den Rechtsanwalt Dr. Mehmet Daimagüler zum ersten Beauftragten der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma in Deutschland zu berufen. Er ist im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend angesiedelt und wird die Maßnahmen der Bundesregierung gegen Antiziganismus koordinieren. Am 02.11.2022 berichtet Dr. Daimagüler in einer Ansprache in Augsburg über seine neue Aufgabe.


Romnokher News

Gedenken an Sinti und Roma

Am 17.10.2022 organisierte die Bundesvereinigung der Sinti und Roma eine Gedenkstunde und eine Kranzniederlegung am Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas in Berlin. Gleichzeitig machten sie auf die Gefährdung der Gedenkstätte durch ein Bauprojekt der Deutschen Bahn aufmerksam. Über die Veranstaltung berichten Kelly Laubinger (Vorstandsvorsitzende der BVSR, Sinti-Union Schleswig-Holstein), Manja Weiss (Niedersächsische Beratungsstelle, BVSR) und Alexander Diepold (Madhouse München, Aktionsbündnis "Unser Denkmal ist unantastbar!") in einem Video.


Romnokher News

RomnoPower Kulturwoche

Daniel Strauß berichtet in einem neuen Video über die RomnoPower Kulturwoche des VDSR-BW in Mannheim vom 17.-24.09.2022 in Mannheim. Neben Konzert, Theater und Film fand traditionell am 20.09. auch die Verleihung der Kultur- und Ehrenpreise der Sinti und Roma statt.


Preisverleihung

Kultur- und Ehrenpreis der Sinti und Roma

Seit 2014 vergibt der VDSR-BW den Kultur- und Ehrenpreis der Sinti und Roma für besondere Verdienste in den Bereichen Kultur, Bildung und Bürgerrechte. Das Engagement für gleichberechtigte Teilhabe von Sinti und Roma in Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur bleibt eine unverzichtbare Aufgabe. Dieses Engagement, sowohl von Menschen mit als auch ohne Romani-Hintergrund, will der VDSR-BW öffentlich würdigen. In diesem Jahr wurden die Ehrenpreise vergeben an: Christian Rosenberg für seinen Einsatz für Bildung und Bürgerrechte, Andreas Freudenberg für sein gesellschaftliches Engagement und Dr. Julius Rostas für seinen Beitrag zur Antiziganismusforschung. Die Preisverleihung am 20.09.2022 beim VDSR Baden-Württemberg kann auf Youtube nachverfolgt werden.
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Nadine Weiß singt, begleitet von Christian Rosenberg an der Gitarre

Maro Baschepen

Die Musik-Gruppe "Maro Baschepen" steht dem Sinti-Verein seit dessen Gründung musikalisch zur Seite. Die Musiker Christian Rosenberg (Gitarre), Geatano Steinbach (Geige), Reinhold Lutz (Klavier), Niglo Lutz (Bass), Nadine Weiß (Gesang) spielen Swing, Jazz, aber auch, z.B. zu Weihnachten, christliche Lieder und selbstverständlich die Musik der Sinti und Roma. Auf ihrem eigenen YouTube-Kanal könnt Ihr die Lieder hören und auch erfahren, wie Ihr die Gruppe buchen könnt.
Anfragen gerne unter: +49 (0) 40 - 466 44 700 oder info@sinti-verein.de


Romnokher News

Delegation in der Ukraine

Am 01.08.2022 berichtete der BVSR in einem Video über die Reise einiger Mitglieder der BVSR nach Kiew und Lviv (Lemberg). In Kiew fanden Gespräche u.a. mit Dmitry Lubinets, dem Kommissar für Menschenrechte/Ombudsmann, und Olena Bohdan (State Service of Ukraine for Ethnic Policy and Freedom of Conscience - DESS) statt. In der Nähe von Lviv besuchte die Delegation ein Roma-Lager, in dem Roma ausgegrenzt und unter menschenunwürdigen Zuständen leben.


Diskriminierende Bezeichnung

Noch heute findet sich im Alltagsleben, wie auf dem Bild zu sehen, die herabwürdigende Bezeichnung "Zigeuner". Das ist eine von Klischees und Vorurteilen überlagerte Fremdbezeichnung der Mehrheitsgesellschaft, die von den Sinti und Roma als diskriminierend abgelehnt und endlich grundsätzlich aus dem Wortschatz verschwinden sollte.


Romnokher News

Urteil gegen ehemaligen SS-Wachmann

Am 28.06.2022 hat das Landgericht Neuruppin einen ehemaligen SS-Wachmann des KZ Sachsenhausen für die Beihilfe zum Mord in mehr als 3500 Fällen schuldig erklärt. Der Verurteilte hat dem SS-Wachbataillon des Konzentrationslagers 1942 bis 1945 angehört und war damit Teil der Tötungsmaschinerie des NS-Regimes. Im KZ Sachsenhausen waren u.a. über 1.000 Sinti und Roma interniert.
Pressemitteilung des BVSR


Romnokher News

Antiziganistischer Vorfall

Der BVSR berichtete am 26.06.2022 in einem Video über einen antiziganistischen Vorfall im Baden-Württembergischen Ettlingen, der zeigt, dass Sinti und Roma in Deutschland immer noch mit Anfeindungen und Verunglimpfungen rechnen müssen. Die betroffene Familie hat die Polizei eingeschaltet, die die Fakten sensibel und neutral aufgenommen hat. Durch die neu geschaffene Melde- und Informationsstelle Antiziganismus wird der Vorfall registriert.


Logo Freies Sender Kombinat

Interview

Der Radiosender FSK 93.0 sendete am 20.06.2022 das mit Christian Rosenberg geführte Interview zum Thema Antiziganismus und die Geschichte der Sinti und Roma.


Verstoß gegen Menschenrechtskonvention

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg hat den albanischen Staat im Mai 2022 für schuldig befunden, gegen Antidiskriminierungsmaßnahmen der Europäischen Menschenrechtskonvention verstoßen zu haben, indem er Kinder der Roma und ägyptischen Minderheiten an der Grundschule Naim Frasheri in der Stadt Korca getrennt hat. Das Gericht verurteilte die albanische Regierung zur Zahlung einer Entschädigung von 4.500 Euro an fünf Familien, die 2017 Klage erhoben hatten.
balkaninsight.com


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Diskriminierung im Fittnessstudio

Kelly Laubinger, Sinteza aus Neumünster, soll mit fadenscheinigen Gründen von einem Sportstudio abgewiesen worden sein, als sie dort eine Mitgliedschaft beantragte. Lesen Sie den ND-Artikel vom 13.04.2022 hier.


Logo - Bundesvereinigung der Sinti und Roma

BVSR verlangt Aufklärung

Am 08.04.22, dem International Romani Day, wurden ca. 34 ukrainische Geflüchtete mit romanessprachigem Hintergrund durch Beamte der Polizei und Mitarbeiter der DB-Sicherheit aus einem ICE in Kassel-Wilhelmshöhe geholt. Einer der Polizeibeamten führte einen Schäferhund mit. Die BVSR und RomnoKher haben sich bereits mit der Bundespolizei und der DB in Verbindung gesetzt und verlangen eine schnellstmögliche Aufklärung der Vorgänge.
Bundesvereinigung der Sinti und Roma bei Facebook vom 09.04.2022


Romnokher News

Antiziganismus bei der DB-Sicherheit?

Nach den antiziganistischen Vorfällen gegen geflüchtete ukrainische Roma in Mannheim und München, bei denen die Deutsche Bahn-Sicherheit involviert war, sprechen Daniel Strauß, Chana Dischereit (VDSR-BW), Alexander Diepold und Iosif Gaspar (beide Madhouse München) über Hintergründe und notwendige Konsequenzen.
YouTube: Romnokher News vom 01.04.2022


Zola Kundur

Zola Kundur hilft

Die Bundesvereinigung der Sinti und Roma (BVSR) hat auf ihrer Webseite ein Interview mit der ukrainischen Romni und Bürgerrechtsaktivistin Zola Kundur veröffentlicht. Sie kam am 23.02.2022 von Kiew nach Berlin, um ihren Sohn zu besuchen. Aufgrund des Kriegsausbruchs in der Ukraine war ihre Rückreise unmöglich. Seitdem engagiert sich Frau Kundur in Berlin, um Hilfe für ihre Landsleute zu organisieren. Lesen Sie den Artikel hier.


Logo Goetheinstitut

Geschichte der Sinti

Am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust hat Maik Claasen vom Jungen Forum gegen Antiziganismus die Geschichte der Sinti in Deutschland treffend zusammengefasst. Das Video kann auf der Instagramseite des Goethe-Instituts Hamburg aufgerufen werden.

https://www.instagram.com/tv/CZPIuXuoQJp/?utm_source=ig_web_copy_link


Romnokher News

Interview mit dem Sinti-Verein

Daniel Strauß, Vorstandsvorsitzender des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Baden-Württemberg e.V., stellt in seinem neuesten Video vom 07.01.2022 auf Youtube den Sinti-Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen e.V. vor. Der Vereinsvorsitzende Christian Rosenberg und die Mitarbeiterin Sabrina Buchstein berichten über ihre Arbeit, aktuelle Projekte und ihre Motivation, der Bundesvereinigung der Sinti und Roma beizutreten.


Zerstörte Plakate für die Gedenkveranstaltung 'Alltag und Verfolgung im Nationalsozialismus'

Vandalismus

Es wurden mehrere Plakate beschädigt, die auf die Gedenkveranstaltung "Alltag und Verfolgung im Nationalsozialismus" der Bezirksversammlung am 28.01.2022 hinwiesen.
Abgerissen wurden Teile der Plakate mit der Web-Adresse, unter der die Veranstaltung übertragen wurde. Es ist davon auszugehen, dass es sich um eine rassistisch motivierte Tat handelt.
Die Veranstaltung hat besondere Aufmerksamkeit auf das Leben der Sinti und Roma in Altona gerichtet. Sie kann hier angeschaut werden.


Romnokher News

Interview mit dem Sinti-Verein

Daniel Strauß, Vorstandsvorsitzender des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Baden-Württemberg e.V., stellt in seinem neuesten Video vom 07.01.2022 auf Youtube den Sinti-Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen e.V. vor. Der Vereinsvorsitzende Christian Rosenberg und die Mitarbeiterin Sabrina Buchstein berichten über ihre Arbeit, aktuelle Projekte und ihre Motivation, der Bundesvereinigung der Sinti und Roma beizutreten.


Foto: DPA

Verneigung vor der Erinnerung

Kurz vor ihrer Berufung zur Kulturstaatsministerin hat Claudia Roth der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Am Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas in unmittelbarer Nähe des Bundestages legte die Grünen-Politikerin Blumen nieder. "Eine Aufgabe, die ich mir gestellt habe, ist, dass wir unsere Gedenkorte schützen. Da haben wir Einiges zu tun, auch deswegen bin ich hier", sagte Roth der Deutschen Presse-Agentur.

Roth gedenkt der Nazi-Opfer


Strategie gegen Antiziganismus

Die Fraktionen von SPD, Grünen, CDU und LINKE haben gemeinsam einen Antrag an die Hamburgische Bürgerschaft gestellt, mit dem der Senat ersucht wird, gemeinsam mit den Sinta und Roma sowie ihren Verbänden in Hamburg eine Gesamtstrategie gegen Antiziganismus und für die Förderung der gleichberechtigten Teilhabe von Sinti und Roma zu entwickeln. Sie greifen damit Bemühungen auf, die im Bericht der "Unabhängigen Kommission Antiziganismus" im Deutschen Bundestag und auch im Rahmen der gemeinsamen Romastrategie der Europäischen Union formuliert worden sind. Auf der Website der Grünen Hamburg haben sich die Sprecher der Fraktionen, Filiz Demirel (Grüne), Kazim Abaci (SPD), Andreas Grutzek (CDU) und Metin Kaya (LINKE) hierzu geäußert. Der Sinti-Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen e.V. befürwortet dieses Vorhaben. Wir begrüßen den Mut und die Entschlossenheit der Fraktionen und freuen uns auf die Zusammenarbeit.
Bürgerschaft setzt starkes Zeichen gegen Diskriminierung


Papst rügt Ausgrenzung von Roma

Papst Franziskus hat bei seiner mehrtägigen Slowakei-Reise eine Roma-Siedlung besucht. Der Papst sprach offen über die Wirklichkeit von Vorurteilen über Roma und die Geringschätzung der Roma durch die Mehrheitsgesellschaft. Er hat sich entschieden gegen die Diskriminierung und Ausgrenzung der Roma ausgesprochen.

DW vom 14.09.2021


Romnokher News

RomnoKher News

Daniel Strauß befragt Joschka und Tino Schneeberger (Vereinigung der Sinti und Roma für Mensch und Rechte Köln) nach ihrer Arbeit für Sinti und Roma und gegen den diskriminierenden Gebrauch des Z-Wortes. Die Vereinigung ist Mitglied in der Bundesvereinigung der Sinti und Roma.
Youtube vom 09.09.2021


Screenshot Youtube - Informationen zur neuen Bundesvereinigung der Sinti und Roma

RomnoKher News

Die am 2. August gegründete Bundesvereinigung der Sinti und Roma e.V. nimmt ihre Arbeit auf. Daniel Strauß interviewt Romeo Franz und Maik Claasen. Sie sprechen über die anstehenden Aufgaben und Themenschwerpunkte der Bundesvereinigung der Sinti und Roma und die Hoffnungen, die die Mitglieder mit dieser Neugründung verbinden.
Youtube, 27.08.2021


Neue Bundesvereinigung der Sinti und Roma

RomnoKher News: Daniel Strauß spricht mit der Vorsitzenden Esther Reinhardt-Bendel, ihrer Stellvertreterin Kelly Laubinger sowie dem Generalsekretär der neuen Bundesvereinigung der Sinti und Roma, Romeo Franz, über die Beweggründe, die zur Entstehung der Vereinigung führten, sowie die Ziele und Aufgaben.
Youtube, 13.08.2021


Logo - Bundesvereinigung der Sinti und Roma

Zusammenschluss BVSR

Die am 02.08.2021 gegründete Bundesvereinigung der Sinti und Roma e.V. ist ein deutschlandweiter Zusammenschluss von Selbstorganisationen und Initiativen der nationalen Minderheit der Sinti und Roma sowie zugezogener Menschen mit Romani-Hintergrund. In dieser neuen Dachorganisation sind Vereine und Initiativen gleich-berechtigt und begegnen sich auf Augenhöhe. Gemeinsames Ziel ist, sich für Gleichberechtigung, Teilhabe und Inklusion von Sinti und Roma in Deutschland einzusetzen und gegen rassistische Stereotype gegenüber der ethnischen Minderheit zu kämpfen.
Bundesvereinigung Sinti und Roma


Antiziganistische Äußerung bei RTL

Zentralratsvorsitzender Romani Rose fordert nach skandalösem Antiziganismus in der Sendung RTL "Punkt 12" von RTL-Chefredakteur Michael Wulf eine öffentliche Entschuldigung in der Sendung sowie personelle Konsequenzen für die Moderatorin Katja Burkhard. Burkhard hat in der Sendung vom 08.08.2021 in einem Gespräch Sinti und Roma antiziganistisch diffamiert und gesagt: "[...] wenn die [Kinder, Anm. d. Zentralrats] dann älter sind, [...], dann ist nix mehr mit Zigeunerleben [...]".
Pressemitteilung vom 09.07.2021


Denkmal für die deportierten und ermordeten Sinti und Roma in Berlin

Schutz des Sinti- und Roma-Denkmals in Berlin

Seit 2012 erinnert ein Mahnmal nahe des Bundestags in Berlin an die Verfolgung, Entrechtung und Ermordung von Sinti und Roma unter dem NS-Regime. Angehörige der Sinti und Roma sehen nun durch ein Bauvorhaben den Gedenkort bedroht. Die S-Bahnlinie 21 soll Ende der 2020er Jahre eine zweite Nord-Süd-Verbindung in Berlins Mitte mit Anschluss an den Hauptbahnhof schaffen, die jedoch das Denkmal behindern und gefährden würde. "Unser Mahnmal ist unantastbar", fordern Überlebende, aber auch die Hildegard-Lagrenne-Stiftung: "Kein Handeln einer Verwaltung darf diesen, für das gemeinsame Leben notwendige ungehinderte Fließen der kulturellen Erinnerung behindern. Das Erinnern an den Völkermord verträgt keine Unterbrechung. Es muss unauslöschlich im Gedächtnis bleiben. Wer die Ruhe stört, die von diesem Ort der Besinnung ausgeht, ermordet die unschuldigen Opfer ein weiteres Mal." Der Aufruf wurde u.a. von der früheren Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth, des SPD-Bundestagsabgeordneten Gert Weisskirchen und der Landtagsabgeordneten Doris Schröder-Köpf unterschrieben.
RomnoKher-Brief an die Bundesregierung vom 07.07.2021
Artikel im Tagesspiegel vom 06.07.2021
Video zum Denkmal


Logo RomnoKher Haus Mannheim

RomnoKher Studie 2021

Der Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma in Baden-Württemberg Daniel Strauß veröffentlicht die "RomnoKher Studie 2021 - Ungleiche Teilhabe. Zur Lage der Sinti und Roma in Deutschland". Der Sinti-Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen e.V. empfiehlt jedem, diese wertvolle Studie zu lesen.

RomnoKher Studie 2021



Gedenkrede des Bundesratspräsidenten Dr. Tschentscher für die Opfer von Sinti, Roma und der Gruppe der Jenischen
www.migazin.de vom 23.11.2022: Antiziganismus-Beauftragter fordert geschichtliche Aufarbeitung durch Wahrheitskommission
DW vom 05.08.2022: Daimagüler geißelt Diskriminierung ukrainischer Roma-Geflüchteter
DIE RHEINPFALZ vom 04.08.2022: Zweite Attacke auf Grünen-Büro binnen eines Monats
www.change.org: Petition - Kampf gegen Antiziganismus soll Niedersächsisches Staatsziel werden
DW vom 14.09.2021: Papst rügt Ausgrenzung von Roma in Slowakei
Youtube vom 09.09.2021: RomnoKher News: Vereinigung der Sinti und Roma für Mensch und Rechte Köln
youtube 27.08.2021: RomnoKher News: BVSR - Eine Chance für die Zukunft: BVSR
youtube August 2021: Markus Frohnmaier, AfD, äußert sich diskriminierend über Sinti und Roma.
derwesten vom 20.08.2021: Sinti-Familie muss den Campingplatz verlassen.
Gespräch zwischen Daniel Strauß, Esther Reinhardt-Bendel, Kelly Laubinger und Romeo Franz über die neue Bundesvereinigung der Sinti und Roma - Youtube, 13.08.2021
Pressemitteilung des Zentralrates deutscher Sinti und Roma vom 09.07.2021 zu den antiziganistischen Äußerungen bei RTL
RomnoKher-Brief an die Bundesregierung vom 07.07.2021: "Unser Denkmal ist unantastbar!"
Artikel im Tagesspiegel vom 06.07.2021 über das Bauvorhaben in Berlin, welches das Sinti- und Romadenkmal behindern würde
Video über das Sinti- und Romadenkmal in Berlin und den Protest über die geplanten Maßmahmen zum Bau einer neuen S-Bahnlinie entlang des Mahnmals
taz vom 26.03.2021: Diskriminierung von Sinti und Roma - der lange Weg zur Anerkennung
Ein Beitrag von Oswald Marschall, Verein Deutscher Sinti e.V. in Minden, über die missbräuchliche Nutzung des Wortes "Zigeuner"
Die Welt am Sonntag vom 14.02.2021: Eine Generationsaufgabe
Süddeutsche Zeitung vom 10.02.2021: Elfjähriges Kind in Handschellen
Der Freitag vom 30.04.2020: Wo der Asphalt endet
Süddeutsche Zeitung vom 28.04.2020: Datenschützer und Zentralrat der Sinti und Roma kritisieren Berliner Polizei
taz vom 23.04.2020: Hasskriminalität gegen Roma und Sinti: Bis zur versuchten Tötung
Nachkommen Netzwerk Berlin: Sonja Kosche - Antiziganismus (noch immer) ganz normal?
Video über die Lage in einer serbischen Romasiedlung

Übersetzung des Videos: In Serbien leben ca. 600.000 Roma in 750 Siedlungen über das ganze Land verteilt. Mehr als 500 Siedlungen haben keine elementare Grundversorgung. Einer der unhygienischsten Siedlungen ist in Belgrad, wo wir uns grad befinden. Hier haben wir Suezana Kostic kennengelernt, die gerade Windeln für ihre beiden Kinder besorgt hat. Suezana: "Wir leben gar nicht gut." Reporter: "Wo schläfst du?" Suezana: "Dort hinten in der Baracke. In der Baracke ohne die wichtige elementare Grundversorgung! Wir haben keinen Strom und kein Wasser. Das Wasser hole ich vom Markt, beheizt wird die Baracke mit einem Holzofen. Roma, die aus Albanien geflüchtet sind, bekommen Hilfe von Ortsamt. Zwanzig Familien bekamen wirtschaftliche Hilfe bzw. sie wurden mit Baumaterial versorgt."
Die Roma sind die meist bedrohteste und diskriminierteste Minderheit in Serbien. Es müssen entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, um den Mindestlebensbedingungen für diese gefährdete Minderheit zu schaffen und zu gewährleisten, damit die Würde des Menschen erhalten bleibt, ohne über das Leben dieser Menschen zu sprechen. Ca. 90 % der in Serbien lebenden Roma haben keine Arbeit.


Allgemeine Informationen über Sinti und Roma
  • Der Begriff "Zigeuner" ist eine in seinen Ursprüngen bis ins Mittelalter zurückreichende Fremdbezeichnung der Mehrheitsbevölkerung und wird von der Minderheit als diskriminierend abgelehnt. Die Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma konnte schließlich durchsetzen, dass die Eigenbezeichnung "Sinti und Roma" verwendet wird.
  • Die deutschen Sinti sind in der Bundesrepublik Deutschland als nationale Minderheit anerkannt. Das heißt, sie sind Deutsche mit einer eigenen Kultur und Sprache, wie Sorben, Dänen und Friesen.
  • In Deutschland sind Sinti und Roma seit 600 Jahren beheimatet.
  • Bis zum Ende des 15. Jahrhunderts wurden Sinti und Roma in fast allen europäischen Ländern urkundlich erwähnt.
  • Seit dieser Zeit werden Sinti und Roma stetig diskriminiert und verfolgt. Ein Höhepunkt der Diskriminierung stellte der Reichstag zu Freiburg 1498 dar, auf dem "Zigeuner" reichsweit für "vogelfrei" erklärt, also geächtet, wurden.
  • "Zigeunerpolitik" war fortan hauptsächlich von Abwehr und Vertreibung gekennzeichnet. Wer dennoch blieb, musste mit Zwangsarbeit und Markierung per Brandzeichen rechnen. Mit der Aufklärung ab etwa 1800 stiegen zwar die Aussichten auf eine Zugehörigkeit zur Mehrheitsgesellschaft, doch um den Preis der Zwangsassimilation.
  • Nach dem Ersten Weltkrieg verschärfte sich die Situation für Sinti und Roma noch mehr. Generalstaatskommissar Gustav Ritter von Kahr, Monarchist und Antisemit, setzte 1924 eine "Anordnung zur Bekämpfung der Zigeuner" in Kraft. Ab 1926 konnten die Behörden völlig willkürlich, aber juristisch gedeckt, Maßnahmen einleiten, denn der Landtag verabschiedete gegen die Stimmen von SPD und KPD das "Gesetz zur Bekämpfung von Zigeunern, Landfahrern und Arbeitsscheuen". Arbeitsscheu - ein Kampfbegriff, mit dem kurze Zeit später die Nationalsozialisten unter anderem die Verfolgung der Sinti und Roma begründeten.
  • Mit dem bayerischen "Zigeunergesetz" von 1926 hatte sich die Situation für Sinti und Roma schon vor Hitlers Machtübernahme erheblich verschärft. Nach 1933 waren "Arbeitsscheue" und "Asoziale" - im NS-Jargon lebten die Begriffe der 1920er-Jahre fort - noch mehr im Visier der Behörden.
  • Ab 1935 begann die offizielle Verfolgung aus rassistischen Gründen. Mit den Nürnberger Gesetzen wurden nicht nur Juden, sondern auch Sinti und Roma herabgestuft, obwohl sie im Sinne der Nationalsozialisten wegen ihrer indischen Herkunft eigentlich hätten als "Arier" eingestuft werden müssen. Begründet wurde dies pseudowissenschaftlich: "Artfremdes Blut ist alles Blut, das nicht deutsches Blut ... ist", schrieben Wilhelm Stuckart und Hans Globke, später Kanzleramtschef unter Konrad Adenauer, in den Kommentar von 1936 zu den Nürnberger Gesetzen.
  • 1937 richteten die Nazis eine "Rassenhygienische Forschungsstelle" ein. Deren Leiter Robert Ritter spielte eine maßgebliche Rolle bei der Erfassung der Sinti und Roma. Er ließ 24.000 "Rassegutachten" erstellen - die Vorarbeit für den Genozid.
  • Im Holocaust wurden etwa 500.000 Sinti und Roma ermordet.
  • Am 17. März 1982 erkennt der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt die nationalsozialistischen Verbrechen an den Sinti und Roma erstmals als Völkermord aus Gründen der Rasse an.
  • Eine Umfrage aus dem Jahr 2014 besagt, dass jeder dritte Deutsche nicht neben Sinti und Roma wohnen will. Das ist ein Ergebnis einer umfassenden Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS). Im Vergleich zu anderen Minderheiten wird ihnen der Studie zufolge die mit Abstand geringste Sympathie entgegengebracht. Bei der Frage: "Wie angenehm oder unangenehm wäre Ihnen eine bestimmte Gruppe in der Nachbarschaft?" schnitten Sinti und Roma am schlechtesten ab, gefolgt von Asylbewerbern und Muslimen. In der Umfrage wurde auch gefragt, wie ein gutes Zusammenleben mit Sinti und Roma erreicht werden könnte. 80 Prozent der Befragten schlugen vor, den Missbrauch von Sozialleistungen zu bekämpfen, 78 Prozent forderten, Kriminalität zu bekämpfen und 50 Prozent meinten, die Einreise für Roma und Sinti sollte beschränkt werden. Jeder Fünfte schlug eine Abschiebung aus Deutschland vor, 14 Prozent waren für eine "gesonderte Unterbringung".

Hätten Sie es gewusst?

Seit dem Jahre 1407 leben die Sinti in Deutschland. Mittlerweile sind wir ca. 120.000.
Als integrierte und anerkannte Minderheit unserer deutschen Bevölkerung, stehen wir jedem fünften Deutschen gegenüber,
der sich eine Abschiebung für Sinti wünscht, obwohl jeder 2. Deutsche einen Migrationshintergrund hat.


Es leben ca.
120.000
Sinti und Roma in Deutschland


Sinti leben seit
über 600
Jahren in Deutschland


In Deutschland fordert
jeder 5.
eine Abschiebung der Sinti


In Deutschland hat
jeder 2. Bürger
einen Migrationshintergrund